Zwei Erfolge aus drei Spielen sorgen für gutes Fazit!

Volksstimme, 08.11.2016

Nein, zerteilen kann sich Dirk Schambier nicht. Und einen Zeitumkehrer wie Hermine Granger in den Harry-Potter-Filmen, um gewisse Stunden woanders noch einmal zu durchleben, hat der Trainer der Volleyballerinnen vom VC 97 Staßfurt auch nicht. Also musste er am Sonntag eine Entscheidung treffen. Schambier ist nicht nur der Coach der Landesoberliga-Mannschaft, sondern auch von der Reserve in der Landesliga. Die spielten am Sonntag parallel. Die erste musste auswärts beim VC WSG 78 Wolfen ran, die zweite Mannschaft hatte einen Doppelspieltag in Magdeburg gegen den USC Magdeburg II und den SV Teutonia Siersleben.

Schambier fuhr nach Wolfen. Dort sah er einen klaren 3:0-Erfolg (18, 20, 17) seiner Frauen. Und das, obwohl er mit Jana Rogau und Marie Hesse auf zwei Annahme-Außen-Spielerinnen verzichten musste. Die vakanten Positionen nahmen Sabine Reikowsky und Franziska Wagenknecht ein. Wagenknecht teilte sich die Spielzeit mit Jugendspielerin Laura Schambier, die eigens für das Spiel in den Kader befördert wurde. „Wir haben das gut kompensiert“, sagte Schambier.
Die Neulinge machten einen guten Job auf der ungewohnten Position. Und gänzlich unbekannt war das Spiel ja nicht. Im Training gab es durchaus Übungen mit Reikowsky und Wagenknecht als Annahme-Außen-Spielerinnen. „Und das Ergebnis spricht ja für sich. Ich bin richtig stolz auf die Mannschaft.“Denn schon vergangene Woche spielte Staßfurt gegen Wolfen. Da gab es nur einen knappen 3:2-Erfolg. Die Probleme wurden angesprochen und analysiert. Die neue Marschroute wurde umgesetzt. „Wir haben im Training an der Feldverteidigung und am Blockverhalten gearbeitet“, so Schambier.
Das war nun besser, wie auch die Passverteilung im Angriff. „Da war Dynamik drin. Wir haben wahnsinnig viel Druck aufgebaut und keine langen Ballwechsel zugelassen.“ Am Ende erkannte der Coach Verzweiflung auf Wolfener Seite. Eine Chance hatte der Gastgeber nie.

Eine Autostunde entfernt musste der VC 97 II in Magdeburg im ersten Spiel beim USC Magdeburg II ran. Co-Trainer Jörg Döring übernahm Schambiers Posten. Mit 3:0 (-13,-15, -22) schlug Magdeburg Staßfurt. „Da gab es Konzentrationsschwächen. Das Team hatte schwer ins Spiel gefunden“, erklärte Schambier.
Im zweiten Spiel gegen Siersleben war dann auch Schambier vor Ort, wenn auch nur als Co-Trainer. Er hatte Laura Schambier mitgebracht, die an diesem Sonntag nach dem Spiel der Landesoberliga-Mannschaft in Wolfen auch noch bei der Reserve ranmusste. „Dieses Spiel war bei weitem wichtiger“, meinte Schambier. Im Pokal verlor der VC 97 II noch mit 2:3. Nun gab es die Revanche beim 3:2-Erfolg (-20, 19, 10, -14, 12). „Das war eine supertolle Mannschaftsleistung. Ich habe gesehen, dass die Mannschaft sich entwickelt“, lobte Schambier. Nur im vierten Satz hatte Staßfurt Probleme. „Da war der Schlendrian drin. Da fehlt noch die Konstanz. Aber daran kann man ja arbeiten.“

Staßfurt I: Reikowsky, Wagenknecht, Schambier, Claudia Sämisch, Kühn, Pillich, Wesemeier, Grabau, Hoppe, Ruhnow

Staßfurt II: Schambier, Lucie Kolbe, Leonie Kolbe, Moye, Degenhardt, Döring, Fiedler, Salachow, Höber, Julie Sämisch