Der Sport direkt vor dem Klassenzimmer
VC 97 Staßfurt arbeitet eng mit dem Dr.-Frank-Gymnasium zusammen!!
Volksstimme, 14.11.2015
Und Angelina ist nicht allein. Mit ihr trainieren 22 Mädchen. Unter der Anleitung von Chef-Coach Gerald Wolter sowie den beiden anderen Trainern Dirk Schambier und Jörg Döring wird sich intensiv auf die Wettbewerbe vorbereitet – zwei- bis dreimal in der Woche. „Zweimal ist regulär Training, eine dritte Einheit ist optional“, erklärt Wolter.
Der Cheftrainer freut sich, dass er so viele Mädchen für den Volleyball-Sport begeistern kann. „Wir haben erstmals wieder sechs Nachwuchs-Teams stellen können.“ Der VC 97 hat eine weibliche U 13-, zwei U 14-, zwei U 16- sowie eine U 18-Mannschaft.
Ein so breit aufgestellter Nachwuchs kommt aber nicht von ungefähr. „Wir arbeiten mit dem Dr.-Frank-Gymnasium zusammen.“ Das hat zwei Vorteile: Die Mädchen haben einen sehr kurzen Weg von der Schule zum Training und der Verein kann sehr gut werben. Das Gymnasium bietet Sport-Arbeitsgemeinschaften (AG) an. „In den ersten zwei Jahren bleiben neue Sportler erstmal in der AG. Danach können sie dann entscheiden, ob sie aktiv in unserem Verein spielen wollen.“ Begonnen wird in der 5. Klasse. Viermal im Jahr finden Schulturniere im Volleyball statt, an denen die AG dann teilnimmt. In der AG trainieren die Kinder zweimal in der Woche. „Dabei geht es vor allem um die Grundtechniken“, erklärt Wolter. „Wir fangen mit dem Pritschen und dem Aufschlag an. Das wird in der ersten Hälfte trainiert. Danach folgt das Baggern. Im letzten Schritt müssen die Kinder dann lernen, vom Pritschen auf das Baggern umzuschalten.“
Und alles wird immer mit einem Spiel kombiniert. „Es soll ja auch Spaß machen.“ Dabei achtet der Trainer darauf, dass seine Schützlinge das Spiel Zwei-gegen-Zwei beherrschen. „Wenn die Kinder dann in der 6. und 7. Klasse sind und bei uns im Verein spielen, können wir anfangen, an der Spielgestaltung zuarbeiten.“
Und damit der Nachwuchs auch sieht, wohin die sportliche Perspektive geht, wird er in den Damenmannschaften eingesetzt. „In unserer dritten Mannschaft spielen fast ausschließlich junge Spielerinnen. In der Reserve besteht die Hälfte aus unserem Nachwuchs. Außerdem agieren ein paar U 18-Mädchen in unserer ersten Damenmannschaft“, berichtet Wolter. Der Einsatz auf dem Feld lässt also nicht lange auf sich warten.
Lea Michelmann hat diese Erfahrung auch schon gemacht. Die 13-Jährige stand schon mit der U 14 auf der Platte. „Es war sehr anstrengend, weil die anderen schon so gut waren“, berichtet Lea. Sie wurde in der zweiten Hälfte der Partie eingewechselt. Eine feste Position hat sie aber noch nicht. „Das kommt erst ab der U 16“, erklärt Wolter. Dass Lea schon im Ligabetrieb steht, hat seinen Grund. „Sie und Angelina haben sich technisch schon gut entwickelt. Außerdem sind ihre Angriffe bereits sehr stark“, lobt der Cheftrainer.
Für die beiden Gymnasiastinnen ist es ideal, den Verein quasi vor dem Klassenzimmer zu haben. Lea und Angelina sind gute Schülerinnen. Da ist es wichtig, dass Schule und Sport Hand in Hand gehen. Außerdem ganz praktisch: Für das Training müssen die beiden nicht einmal das Schulgelände verlassen.